Freitag, 25. März 2011

Der Libyen-Krieg = 1. Wasserkrieg des Westens

Während alle Welt davon spricht, im Krieg gegen Gaddafi würde es um Öl gehen, handelt es sich viel eher um den ersten Wasserkrieg des Westens. Ein Prestigeprojekt Gaddafis, welches er bereits seit Jahrzehnten verfolgt, ist die Förderung alter Wasser-Reserven, die lediglich in einigen hundert Metern Tiefe unter dem libyschen Wüstensand schlummern.

Libyen ist eine der trockensten Regionen der Erde. Neben der Haupteinnahmequelle Öl sitzt Libyen allerdings auf einem viel essentielleren Schatz: Wasser. In ein paar hundert Metern Tiefe lagern riesige Frischwasservorkommen und diese gilt es nun anzuzapfen, um den Traum einer grünen Wüste wahr zu machen. Entdeckt wurden diese Wasser-Reservoirs in den 1950er-Jahren, als in Libyen Explorationsbohrungen durchgeführt wurden, die eigentlich Öl zum Vorschein bringen sollten.

Das Projekt sieht vor, einen künstlichen Fluss zu schaffen, der durch Libyen verlaufen soll. Es wurde in fünf Phasen unterteilt. Dieses – und jetzt wird es wichtig – Projekt hat bereits die ersten beiden Phasen vollendet, wobei die dritte Phase entweder kurz vor ihrer Vollendung stand oder schon vollendet wurde. Phase 4 und 5 hingegen sollen die durch Phase 1-3 gelegten Fundamente lediglich ausbauen, das Grundgerüst steht bereits.
Insgesamt soll das Great Man-Made River genannte Projekt nach seiner Vollendung 6 Millionen m³ Wasser bereitstellen – pro Tag. Oder 2,1 Milliarden m³ Wasser pro Jahr. Zum Vergleich: In Deutschland wurden im Jahr 2007 3,6 Milliarden m³ an Privathaushalte und dem Kleingewerbe abgegeben. Libyen hat allerdings nur ca. 6,5 Millionen Einwohner…

Während die libysche Regierung davon ausgeht, dass die Wasservorkommen für tausende Jahre reichen, sind westliche Experten der Ansicht, dass die Vorkommen lediglich 30 bis 50 Jahre reichen dürften. Unabhängig von diesen Schätzungen sollte allerdings auf den Fakt hingewiesen werden, wofür dieses Wasser verwendet werden soll: 70 Prozent des Wassers sollen für die landwirtschaftliche Nutzung gebraucht werden. Die daraus resultierenden Nahrungsmittel, die ganz ohne westliche Entsalzungsanlagen produziert werden können, könnten nicht nur das libysche Volk versorgen, sondern Abermillionen Menschen. Die Frage ist: Will der Westen das?
Wollen Firmen wie Monsanto, dass die Menschen in Afrika ihre Nahrungsmittelversorgung ganz ohne genmanipulierte Pflanzen sicherstellen können, deren Samen nur einmal ausgesät werden können ? Wollen westliche Regierungen, dass die in Afrika lebenden Menschen ihre grundsätzlichen Bedürfnisse ganz ohne „Entwicklungs“-hilfe decken können? Die Antwort lautet: Ja, aber nur wenn die Menschen bereit sind, den Preis dafür zu bezahlen.
Der Preis besteht natürlich nicht darin, Bomben auf sich niederregnen zu lassen. Jedenfalls nicht vordergründig. Wenn erst mal Libyen eingenommen wurde bzw. von seinem Diktator befreit wurde, können westliche Konzerne die Macht über dieses Projekt gewinnen, welches nicht zu Unrecht als das 8. Weltwunder bezeichnet wird. Dass dabei der Preis sinkt, ist bar jeder pejorativen Logik, die die westlichen Konzerne verfolgen.

Was wir hier dieser Tage sehen, ist weder ein Krieg zum Schutze der Zivilbevölkerung, noch ein Krieg für die Demokratie. Es geht um handfeste wirtschaftliche Interessen, es ist also alles so wie immer. Die fadenscheinige Begründung für den Krieg, nach der die Zivilisten vor Gaddafi beschützt werden sollen, ist nichts weiter als eine Ausrede für den Westen, um die wahren, weniger hehren, Ziele zu verschleiern.
War das letzte Jahrhundert gekennzeichnet von Kriegen, die des Öls wegen geführt wurden, so scheint es fast, als ob das vor uns liegende Jahrhundert eine Zeit werden würde, die von Kriegen um Wasser gekennzeichnet ist. 
Man hätte es ja kaum für möglich gehalten, aber die hinterhältige Außenpolitik der angeblichen Demokratien schafft es tatsächlich, die ihr seit Jahrzehnten innewohnende Perfidie abermals auf ein neues Allzeithoch zu wuchten: Kriege um Öl waren einmal, jetzt töten wir Menschen des Wassers wegen.

Siehe auch: YouTube-Clip

Quellen: 1 2 3 4

10 Kommentare:

  1. es ist eig wieder das gleiche: auf kosten der buerger wird ein krieg gefuehrt, damit die reichen drahtzieher noch reicher werden.

    wenn man sich die situation in bahrain oder syrien anschaut, merkt man wie scheinheilig diese flugverbotsszene ist und wie sehr deren befugnisse ueberschritten werden.

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  2. Krieg in Libyen Der Wahre Grund.......WASSER & NAHRUNG
    http://www.youtube.com/watch?v=VzS-ILtCk80

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  3. Danke für den Link! Kommt doch glatt in den Artikel...

    Grüße,
    Basti

    PS: Das soll keine Aufforderung sein, die anonyme Kommentar-Funktion zukünftig zu missbrauchen... :)

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  4. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit - wir haben unseren Planeten über die Massen hinaus bevölkert und verschmutzt. Wir zerstören den Planeten in einem selbstmörderischen Tempo. Unsere Ressourcen sind begrenzt und wir sind bereit, Kriege zu führen um sie zu verteidigen. Wir brauchen eine umweltpolitische Revolution. Das ist sicher nicht leicht, denn wir sind abhängig von Erdöl, fossilen und hochradioaktiven Brennstoffen.

    Wir benötigen eine neue Technologie. Doch diese Technologie darf nicht käuflich zu erwerben sein. Sie muss frei zur Verfügung stehen. Für Jedermann! Ein Traum scheint wahr zu werden. Es gibt eine Lösung. Die Antwort ist überall. Um uns und in unbegrenzter Menge. Wasser, H2O, zwei Teile Wasserstoff, ein Teil Sauerstoff. Es ist der Wasserstoff, hinter dem wir her sind. Wenn wir ihn verbrennen, wird Energie freigesetzt. Er ist absolut rein und man kann ihn überall verbrennen. Im Auto, in einer Turbine, in einem Stromaggregat in Ihrem Keller oder in einem Durchlauferhitzer ...

    Ein einziges Glas mit dieser fantastischen Substanz enthält genug Energie, um eine Millionen-Metropole wochenlang mit Strom zu versorgen. Was wäre, wenn wir diese Energie effizient nutzen könnten? Wir würden die Welt verändern und vielleicht könnten wir den Kriegen ein Ende setzen. Natürlich müssen wir die Technologie noch entwickeln, aber es ist nicht mehr länger eine Utopie. Die Vision hat begonnen, Realität zu werden! Es ist für Jedermann im World Wide Web frei zugänglich und immer mehr Menschen arbeiten überall auf dem Globus an der Verwirklichung - ITER, Cadarache, Frankreich.

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  5. Ich finde die Idee absurd den Grund im Wasserprojekt zu suchen. Die Menschen hätten eine Basis in Afrika zu beliben.
    Also eher im Gegenteil.
    Wenn Gadhafi seine Drohung Wirklichkeit werden lässt und die Flüchtlinge nicht mehr in Lybien auffängt, dann versinkt Europa in den Flüchtlingen aus Afrika. In Frankreich leben 3.7 Milionen Leute aus dem Mahgreb.

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  6. vor dem hintergrund der durch die uno resolution 1973 uneingeschränkten autorisierung von jetweder militärischer intervention, müessen die gründe schon triftig sein, und die menschenrechte spielen hier mit sicherheit keine rolle ^^

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  7. ITER, Cadarache, Frankreich. Du sprichst hier von der Wasserstoff-Fusion. Ja, ich denke auch, dass dies die Energie der Zukunft ist. Genau wie die Sonne es uns vormacht. Auch sie verschmelzt Wasserstoff zu Helium. Leider aber sind noch einige technologische Probleme zu lösen und vor 2050 wird wahrscheinlich kein solcher Leistungsreaktor ans Netz gehen.

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  8. Es ist ja nicht nur in der arabischen Welt so, sondern war bis vor kurzem in der Elfenbeinküste genauso, wo ist der Unterschied zwischen diesen Staaten und Libyen? Trotzdem weiß ich nicht sicher, ob deine Erklärung realistisch sein kann.

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  9. September 1998, 1. Wasserkrieg Afrikas: Südafrika greift Lesotho ein, angeblich die Demokratie zu retten.

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  10. Kaluzas Law: Je öfter eine Verschörungstheorie im Netz zu finden ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit eines Wahrheitsgehaltes in ihr.

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