Sonntag, 20. März 2011

Auf zum Atom (II)

Ein Gastbeitrag von Marcel, den ersten Teil findet ihr hier.

Blicken wir aber angesichts der aktuellen Lage nach Japan.

„Rund 130 Millionen Menschen leben auf den japanischen Inseln. Laut Statistischem Bundesamt hat jeder von ihnen einen Bruttostromverbrauch von 8072 kWh im Jahr. Damit liegt das ostasiatische Land knapp hinter Kanada, den USA und Australien.“ – Quelle: Spiegel-Online

Die autarke Versorgung der japanischen Bevölkerung hatte und hat oberste Priorität, weshalb in den 70ern damit begonnen wurde, Atomkraftwerke zu bauen.
Nicht verwunderlich also, dass ein Viertel des in Japan produzierten Stroms aus der Kernenergie erzeugt wird (http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-65777.html). Erneuerbare Energiegewinnung spielt in Japan kaum eine übergeordnete Rolle. Dies resultiert auch im Wesentlichen aus den geographischen Gegebenheiten -> Japan hat sehr wenig Platz.

Dass moderne Kernenergie heute weitaus besser beherrschbar ist, als grüne Politiker seit Jahrzehnten propagieren, fußt auf Statistiken über für den Menschen bedrohliche  Zwischenfälle.  Seit 1990 gab es genau 4 dokumentierte Zwischenfälle, die überhaupt erwähnenswert sind, einer davon ist Fukushima. (klick)
Selbst bei der bislang schlimmsten Atomkatastrophe in Tschernobyl 1986 starben nach offiziellen Angaben der Weltgesundheitsorganisation weniger als 50 Menschen direkt an der Strahlenkrankheit (klick). In Kohlegruben sterben jedes Jahr mehrere tausend Bergbauarbeiter – Berichte oder gar Empörungen über diesen Umstand bleiben weitestgehend aus.

Sogar der Gründer von Greenpeace Patrick Moore spricht sich heute nachdrücklich für die Atomenergie aus. (klick)
Alles in Allem soll natürlich nicht unterdrückt werden, dass die Kernenergie nicht das risikolose Allheilmittel unserer zukünftigen Energieversorgungsprobleme sein kann.
Vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit, bleibt z.B. das Thema Endlagerung des nuklearen Abfalls die zentrale Kernproblematik. Sie wird vielmehr aufgrund fehlender Lösungsansätze, zukünftigen Generationen überlassen. Des Weiteren ist Uran und Plutonium genau wie die fossilen Brennstoffe nicht in unbegrenzter Menge auf der Erde vorhanden.

Eine derartige Stigmatisierung wie Sie derzeit von Politik und breiter Öffentlichkeit betrieben wird, untermauert allerdings lediglich den bedrohlichen Trend, hin zum kurzlebigen Schlagzeilen-Fanatismus  unserer Zeit.

Die Lage in Japan ist bedauerlich und erschütternd zugleich. Mithin gänzlich auf die Atomkraft zu verzichten, wäre meiner Meinung dennoch der falsche Weg.

6 Kommentare:

  1. Das ist brutalste Satire!
    Ein Blickwinkel ohne Verstand!
    Ein technikgläubiger der die Welt nicht versteht.

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  2. Nur ein paar Worte zu diesem Artikel:
    1. Japan hat dann jetzt wohl noch weniger Platz. ;D
    2. Nimmt der Autor Bezug auf die offiziellen Statistiken der Opferzahlen in Tschernobyl: darüber kann jeder aufgeklärte und informierte Mensch nur müde lachen. Wenn man sich mit der Frage nur fünf Minuten auseinandergesetzt hat, weiß man was die Zahlen wert sind.
    3. Bei der Zahl der "nennenswerten" Zwischenfälle, nimmt er ebenfalls Bezug auf die offiziellen Zahlen. Jeder Mensch mit 3g-Restverstand könnte sich selbst erschließen was das wert ist. Die Anreizsituation die Bilanz zu schönen ist ja ganz einfach.

    In Wahrheit hat der Markt die Bewertung der Atomenergie längst selbst vorgenommen und sie ist ganz eindeutig: sie ist untragbar.

    Atomenergie rechnet sich nur, wenn sie vom Staat massiv subventioniert wird und der Staat das Risiko des Unfalls und der Entsorgung übernimmt. Kein privater Betreiber hat jemals das Risiko des Unfalls übernommen, keine Versicherung war bereit zu versichern, kein Cent der Entsorgungskosten steckt im Preis.

    Manchmal ist die Wahrheit eben doch sehr einfach: Atomenergie ist Risikowohlstand auf Kosten der Generation von morgen.

    Das Risiko ist die völlige Unbewohnbarkeit eines jeden Landes mit der Größe und der Bevölkerungsdichte von Japan, Deutschland oder Frankreich. Keine Energie ist es wert, auch nur die Wahrscheinlichkeit von 1/1.000.000.000 hinsichtlich einer totalen Vernichtung und Unbewohnbarkeit zuzulassen - auf hundertausende von Jahren und unzählichen Generationen.

    Wer sind wir, dass uns das zustehen würde?

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  3. Hi, könntest du bitte (d)eine Quelle zur Subventionierung von Atomenergie angeben?

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  4. Subventionierung findet in vielen Bereichen statt und einen Teil hab ich schon angesprochen:

    - schau einfach von wem der Bau der Atommeiler mitfinanziert wurde. Es gibt so gut wie keine AKWs, die zu 100% von den privaten Betreibern gebaut worden wären. Der Staat hängt immer mit drin, weil das wirtschaftliche Risiko aufgrund der hohen Investitionssummen enorm hoch ist. Die deutschen AKWs von heute wurden in einer Zeit gebaut, als die Betreiber alle noch Staatsfirmen waren und der Staat letztlich das wirtschaftliche Risiko trug und absicherte.

    - Auch die Kosten der Entsorgung sind ganz überwiegend beim Staat. Auch das ist eine Form der Subventionierung, wenn ich Kosten übernehme, die normalerweise der Betreiber selbst tragen müsste. Jede KfZ-Werkstatt muss Ölreste fachgerecht entsorgen und die Kosten tragen - für Plutonium und Co. gilt das nicht oder kaum. Es werden zwar Summen zurückgelegt, aber die sind steuerfrei, die Konzerne dürfen damit spekulieren und die Zinsen behalten. Kein Mensch weiß, ob das irgendwann noch da ist. Abgesehen davon darf man die Frage Frage stellen ob die Kosten einer 100.000-järhigen Lagerung überhaupt zu beziffern sind.

    - Auch die Erforschung der Atomenergie und neuer Techniken wurde/wird zu hohen Anteilen vom Staat finanziert und der Betrieb der Meiler damit erst ermöglicht.

    - eine Versicherung für den Super-GAU gibt es nicht. Kein Mensch darf in Deutschland ein Auto ohne Versicherung zulassen, aber man darf Atomkraftwerke betreiben.

    - Die Brennstoff unterlag langer Zeit einer 0%-Besteuerung, während andere Energieträger massiv besteuert wurden

    - Was kosten die ganzen Aufzüge rund um die Kastortransporte? Auch das finanziert zu großen Teilen der Staat und kein Unternehmen! Auch diese Kosten finden sich nicht im Strompreis.

    Was mir wichtig ist:

    Jede Großtechnik muss wenigstens in der Entwicklungsphase subventioniert werden. Ich glaube nicht, dass die Zahlen so hoch sind wie z.B. von Greenpeace berechnet. Aber alleine die Tatsache, dass sich kein AKW-Betreiber gegen einen GAU versichern konnte, zeigt: der Markt erteilt der Atomenergie eine Abfuhr. Diese Technik ist nur billig, solange keiner zur Kenntnis nimmt, welche Folgekosten die Geschichte hat. Es ist also wirklich lächerlich, wenn Atomanhänger z.B. gegen erneuerbare Energien wettern - wegen der Subventionierung. ;D

    Die Quellen hab ich jetzt relativ schnell gegoogelt. Was ich schreibe hab ich mir über Wochen und Monate angelesen.
    Quellen:
    http://www.miprox.de/Sonstiges/Atomstrom.html
    http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-10/atomkraft-subventionen-greenpeace

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  5. Gastbeitrag? Ich finde, das ist Spam von der Atomlobby, oder der Trollecke anzulasten. Einfach ekelhaft. Das passt auffallend perfekt zu Wahrheiten.org, soll er besser da verbale Diarrhöe hinschmieren. Warum hier, auf einer wirklich guten Seite?

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  6. Uiuiui, hat ja ziemlich hohe Wellen geschlagen der Gastbeitrag.

    Um die Frage zu beantworten, warum gerade hier solch ein Beitrag eingestellt wurde: Ich bin der Ansicht, dass man auch die "Gegenseite" zu Wort kommen lassen muss, auch um seine eigene Ansicht einer Überprüfung zu unterziehen.

    Vielen Dank für dein Lob und ich hoffe, dass dir/euch die anderen Beiträge besser gefallen.

    Viele Grüße,
    Basti

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