Montag, 21. Februar 2011

Über den Bilderberger Scholz

Rund 9 Monate nach seinem Aufenthalt im spanischen Badeort Sitges kann Olaf Scholz für die SPD die absolute Mehrheit in Hamburg einfahren.

Der ehemalige Bundesarbeitsminister Olaf Scholz lässt die Sozialdemokratie in Deutschland von neuerlichen Höhenflügen träumen: Mit momentan 48,3 Prozent kann der Bilderberger Scholz die absolute Mehrheit erreichen. Nicht das ich mich einer Verschwörungstheorie hingeben wollen würde: Das für die SPD hervorragende Ergebnis ist vor allem wegen dem Spitzenkandidaten Scholz zustande gekommen, obwohl natürlich auch die blasse Elb-CDU ihren Beitrag leistete.

Was hat der Aufenthalt von Scholz bei der Bilderberg-Konferenz 2010 nun mit dem Wahlsieg der SPD in Hamburg zu tun?
Ein Blick in die jüngere Geschichte dieser Konferenzen gibt Aufschluss darüber, wie eng politischer Erfolg mit einer Teilnahme an diesen Treffen verbunden ist:

Guido Westerwelle nahm 2007 an dieser Konferenz teil, zwei Jahre später ist er Vize-Kanzler.
Angela Merkel nahm 2005 an der Konferenz teil, im selben Jahr wird sie Kanzlerin.
Helmut Kohl nahm 1980 und 1982 an der Konferenz teil, 1982 wird er Kanzler.
Helmut Schmidt nahm 1973 an der Konferenz teil, 1974 wird er Kanzler.

Es lassen sich weitere Beispiele finden, die die Bedeutung der Treffen für das jeweilige politische Wohl und Wehe zeigen. Gerhard Schröder nahm übrigens ebenfalls im Jahr 2005 an der Konferenz teil, zwei Wochen später ruft er Neuwahlen aus, die Merkel gewinnt.

Das die politische Karriere des Herrn Scholz mit dem Ende seiner Arbeit als Bundesminister ebenfalls zu Ende geht, erschien mit seiner Teilnahme an der Konferenz 2010 absurd. Insofern überrascht es doch kaum, dass er ein neues Betätigungsfeld auf politischer Ebene gefunden hat. Wobei zugegeben werden muss, dass der ohnehin sichere Erfolg von Scholz an der Elbe nochmals getoppt wurde, denn eine absolute Mehrheit in den Zeiten eines Fünf-Parteien-Systems ist gelinde gesagt selten.

Quelle: Liste der Teilnehmer

1 Kommentar:

  1. Der Rückenwind aus "Bilderberg" ist schon erstaunlich. Es fällt auf, dass die Eingeladenen in den letzten Jahren nur mittelmäßiges Charisma mitbringen (Merkel, Westerwelle, besonders Scholz veglichen mit der Statur eines Schmidt) und man staunt, sie gewinnen ihre Wahlen. Der Cocktail an medialen Wahlhilfen trifft offenbar auf ein mehrheitlich immer anspruchsloseres und willigeres Wahlvolk.

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